Hey
Ich bin jetzt schon seit ca. 2 Monaten mit meinem ersten Freund zusammen, einem wundervollen Jungen, der mindestens genauso verrückt ist wie ich. Also wie geschaffen für mich. Ich liebe ihn, hab auch schon mit ihm mein erstes Mal gehabt, mit dem ich vollkommen zufrieden bin, und sonst passt auch alles. Man könnte höchstens den Altersunterschied bemängeln, ich bin 15 und er 18. Ich hoff mal, dass das legal ist xD
Aber darum geht’s ja nicht. Schon am Tag, an dem wir zusammengekommen sind, hat er mir erzählt, dass er Leukämie hat. Auf die Chemo verzichtet er, weil die Überlebenschance nur sehr gering ist und er lieber seine letzten zwei Jahre seines Lebens ohne Probleme leben will.
Als er mir das erzählt hat, hab ich gleich mal zu heulen begonnen, er fand (und findet) das niedlich.
Nach dem Abend, an dem er es mir erzählt hat, haben wir nicht mehr wirklich darüber gesprochen. Einmal haben wir kurz darüber geredet, aber da waren wir beide unter Alkoholeinfluss und haben schon wegen einer anderen Sache (die eventuell auch einen eigenen Thread wert ist xD) geheult, also zählt das in meinen Augen nicht.
Was ich euch fragen will, ist, wie ich jetzt weiter mit dieser Situation leben soll.
Sein Arzt meint, dass er in zwei Jahren stirbt. Bis es also richtig ernst wird, haben wir noch Zeit, denn wer weiß, ob wir überhaupt noch zusammen sind, wenn es soweit ist. Ich könnte jetzt also einfach weiter mit ihm glücklich sein und seine Krankheit solange ignorieren wie es möglich ist. Aber würde mir das wirklich helfen?
Denn zur Zeit ist sein Tod für mich wie ein Termin, der einfach irgendwann in zwei Jahren angesetzt ist und nach dem sich eben mein Leben vollkommen verändern wird. Ähnlich wie der Abschluss meiner Schule.
Aber ich spüre selbst, dass das nur ein Abwehrmechanismus ist, der mich vor negativen Emotionen beschützen will. Immer, wenn ich mich etwas länger mit der Situation auseinandersetze beginne ich zu heulen, heute war’s weil ich mich im Internet ein wenig über Leukämie informiert habe.
Auch eine Frage, die ich euch stellen will, ist:
Solle ich einen Psychiater wegen der Sache aufsuchen?
Vermutlich würde allein dieses Problem dafür ausreichen, dazu kommen dann noch ein paar Probleme mit Freunden und mit Alkohol…
Eigentlich kann ich mir die Fragen ja sowieso selbst beantworten.
“Ja, ich sollte mit ihm darüber reden, denn es ist wichtig, in einer Beziehung über die eigenen Emotionen zu sprechen, besonders wenn es solche Situationen wie diese betreffen.”
“Ja, ich sollte einen Psychologen aufsuchen, denn wenn ich das Gefühl habe, einen zu brachen, dann brauche ich auch einen. Und Leukämie ist allein schon Grund genug.”
Dennoch würde ich mich sehr über die Meinung eines objektiven Betrachters freuen, der mir vielleicht ein wenig helfen kann. Denn meine besten Freunde können einfach nicht so objektiv sein wie Menschen, die mich nicht persönlich kennen.
Ich danke wirklich jedem, der bis hier gelesen hat, ich weiß das sehr zu schätzen