Hey Joyful,
cool, dass du hier davon erzählst. Jeder geht mit Problemen um und es ist immer gut, zu hören, wie der eine oder andere damit umgeht. Ich denke, wenn man “alltägliche Probleme” hat, dann sind Freunde oft die bessere Hilfe als eine Person, die zwar durch ihr Studium ein großes Know-how hat, aber dich überhaupt nicht kennt. Ein Psychologe ist bei weitem aber nicht generell so ein Theoretiker, wie du vielleicht denkst. Aber Psychologen sind alle sehr verschieden. Sie lernen auch durch die Jahre ihrer Arbeit und den Kontakt mit Menschen, denn genau das ist Psychologie. Eine psychischer Erkrankung ist ja kein gebrochener Arm, den man sich mal direkt anschaut oder röntgt. Man kann nicht in die Menschen hineinsehen, ohne sie kennen zu lernen.
Bei psychischen Erkrankungen wissen Freunde dann oft auch nicht weiter und trauen sich nicht, zu helfen, aus Angst, Fehler zu machen. Bei einer psychischen Erkrankung ist es oftmals besser, auf professionelle Hilfe zurückzugreifen, aber ich glaube, man braucht da drei Sachen, um eine Balance zu haben. Das Bild ist nicht wissenschaftlich fundiert und stellt nur einen vagen zu Papier gebrachten Gedanken dar!

Nicht jeder Psychologe passt zu jedem Patienten und nicht jeder Psychologe ist kompetent. Genauso wenig wie Menschen in anderen Berufen, obwohl es hier schön wäre, wenn das vorausgesetzt wäre. Das, was deinem Freund passiert ist, ist echt doof. Nicht jeder fühlt sich bei einem Psychologen wohl. Aber es sind bei weitem nicht alle so. Aber darauf will ich jetzt nicht herumreiten. Wie geht es deinem Freund denn jetzt und was hilft ihm denn so am besten?
Aber diese Stigmatisierung muss echt noch weiter abgebaut werden. Es ist erstaunlich, dass vielen das heutzutage immer noch peinlich ist. Das ist doch auch ein Teil unserer Gesellschaft. Es kann auch nicht nur daran liegen, dass es Leute gibt, die meinen, alles mit sich ausmachen zu müssen und nicht “verweichlicht” sein zu wollen. Das Verhältnis Therapeut-Patient ist ein bisschen wie das von Freier und Prostituierter/n, was auch keiner wissen soll…
Und du hast recht: Das Spektrum psychischer Erkrankungen ist groß. Manchmal denke ich, die Leute erwarten entweder einen Hannibal Lecter, oder einen Menschen, der dauerhaft am Weinen ist bzw. am Ende Suizid begeht. Das wäre für manche erst der zu erbringende Beweis. Das ist ein bisschen so, wie als Außerirdische kleine, grüne Marsmännchen zu erwarten. Dass die Leute nicht sagen, dass sie zum Psychologen gehen und Leute erstaunt sind, wenn sie das mitbekommen, zeigt doch, wie unerkannt psychische Erkrankungen eigentlich sind.