Ich wollte gern mal mit ein paar Leuten über das Thema reden.
Hier gibt es einige Threads über Suizid und Freitod aber ich habe keine Beiträge gefunden, die wirklich in diese Richtung gehen.
Suizid ist meistens der Endpunkt von Verzweiflung und Problemen, denen sich die Person die ihn begeht, nicht mehr gewachsen fühlt.
Ob es andere Lösungen gibt sei mal dahingestellt.
Das Problem kann eine Krankheit sein, jemand leidet nur noch und es besteht keine Hoffnung auf Heilung und man möchte es schneller und ohne sich noch lange zu quälen zu Ende bringen.
Oder man wird mit dem Leben nicht fertig, sei es, weil man schlimme Dinge durchgemacht hat, die einen zu sehr belasten oder man kommt ganz allgemein nicht damit klar.
Oder man tut es aus seelischem Schmerz, unerwiderte Liebe, ein verstorbenes Kind, etc.
Oder man hat Angst vor dem Altern.
Ich denke es gibt etliche Gründe, warum jemand nicht mehr leben möchte.
Ich möchte aber wissen, wie es ist, wenn man frühzeitig sterben möchte, ohne Grund.
Ich habe manchmal den Gedanken, dass ich gerne sterben würde, obwohl es mir gut geht, ich kann nicht mal sagen warum, ich habe keine Probleme oder so oder zumindest nicht so gravierende, dass ich damit nicht zurecht käme.
Ich bin glücklich und ich bin “normal”, zumindest finde ich mich selbst normal.
Nur manchmal sag ich mir, ich hab jetzt schon 18 Jahre gelebt, ich finde das ist einfach genug.
Die meisten Tiere werden nicht 18 Jahre alt und wenn doch, dann sind sie ziemlich alt.
Jetzt möchte ich meine Ruhe haben, ich will keinen Schmerz mehr spüren aber auch kein Glück, ich hatte einfach genug davon, dass es für mich persönlich ausreicht um sagen zu können, jetzt ist es gut, ich bin zufrieden, ich kann gehen.
Ich hab genug Gefühle gehabt, ich habe genug zu lachen und zu weinen gehabt.
Ich stelle mir gerne vor, dass jeder ein leeres Glas dabei hat in das er alles einfüllt, was er erlebt und fühlt.
Alles Glück und alle Trauer und Freunde und Feinde und schöne Anblicke und einfach alles.
Und wenn das Glas voll ist schraubt man den Deckel drauf und es ist Zeit zu gehen.
Und so betrachtet habe ich oft das Gefühl, dass mein Glas schon voll ist.
Vielleicht ist es ein kleines Glas und darum passt nicht so viel rein wie bei anderen.
Ich glaube, ich hatte insgesamt ein gutes Leben, ich habe mehr schöne Sachen als schlechte Sachen eingefüllt und ich würde es nicht tauschen.
Klar könnte ich jetzt alles ausleeren und noch mal neu beginnen, aber das möchte ich nicht.
Ich bin bereit.
Der Grund, warum ich nicht einfach Schluss mache, sind eigentlich andere Menschen.
Ich habe mit meinem Partner und ein einigen Freunden darüber gesprochen und im selben Moment wusste ich, ich werd mich nicht umbringen.
Aus dem ganz einfachen Grund, dass ich zwar noch bis neunzig mit meinem vollen Glas durch die Weltgeschichte gehen werde aber aufgrund von dem was darin ist zufrieden bin und nicht mehr leiden werde.
Im Gegensatz zu ihm, er möchte definitiv noch nicht sterben also ist sein Glas noch offen und wenn ich mich davon machen würde, würde seine Trauer und seine Wut etc in sein Glas kommen und ich denke, sie würden ziemlich viel Platz einnehmen.
Und ich bin nicht der Meinung, dass ich das Recht habe anderen Sachen in die Gläser zu füllen.
Also einfach gesagt: wenn ich weiterlebe, leidet niemand, wenn ich sterbe, leidet er.
Also von daher besteht wenig Gefahr (oder Hoffnung) dass ich mich umbringe.
Ich wollte nur mal fragen, was ihr davon haltet, vielleicht kennt jemand dieses Gefühl oder findet, dass ich völligen Schwachsinn rede.
Ich hätte einfach gerne ein Feedback zu meinen Gedanken.