Also ich habe aus “I will survive” zitiert, welches ursprünglich von Gloria Gaynor stammt und von der Hermes House Band gecovert wurde. Ich mag beide Versionen sehr gerne. Dass diesses Lied in der LGBT*-Szene so beliebt ist, liegt übrigens nicht am ersten Teil ihres Nachnamens, wie man meinen könnte, sondern der Bedeutung des Titels in der AIDS-Krise, die besonders vielen Schwulen das Leben kostete.
Die andere Band ist “The Common” Linnets (da habe ich mir ein kleines Wortspiel mit “limits” erlaubt), welche mit dem Lied “Calm after the storm” vor ein paar Jahren beim ESC antrat.
Auf einem Mobilgerät ein verschachtelten Zitat erstellen, ist auch wirklich eine Tortur…
Stakkato vs. Schachtelsatz — instinktiv oder geplant?
Nun, beides. Ich habe nicht geplant, Stakkatosätze zu schreiben, das kam ganz alleine. Ich habe noch nicht einmal gemerkt dass ich mich Stakkatostil bediente. Allerdings habe ich die Atmosphäre, die das erzeugt, bemerkt und für passend befunden.
Ja, parler ist Französisch, aber wenn man Fluch der Karibik gesehen hat, braucht nicht unbedingt Französischkenntnisse. Parler bedeutet “verhandeln”, was im Film benutzt wird für eine Kapitulation, nach der man Verhandlungen wünscht, während denen man keinen Schaden zu befürchten hat.
Sowohl, wer der Fremde war als auch welche Hunderasse Jasper ist, wirst du dich noch etwas gedulden müssen. Ansonsten freue ich mich, wie du ja weist, auf jeden Fall riesig über eine Spekulationsliste (Y)
Ja, die Sache mit der Lampe, das gefiehl mir auch nicht perfekt. Eigentlich müsste es heißen, dass sie noch ein paar Funken sprühte…
Auf die restliche Kritik gehe ich im einzelnen ein, habe sie aber zur Kenntnis genommen und werde sie nach Möglichkeit in kommende Kapitel mit einfließen lassen.
Danke für deinen Kommentar!
+o+o+o+
Finding me
PART 3
Luca runzelte die Stirn. Hatte der Einbrecher den Zettel liegen lassen oder lag der Zettel hier schon die ganze Zeit? Es hatte ja nichts mit Verstehen zu tun, wenn der Typ ihm etwas gestohlen hatte und sich dann nicht traute, ihm gegenüber zu treten, um ihm seine Gründe zu nennen. Aber der Satz war so nichtssagend. Damit konnte man nicht mal zur Polizei gehen. Er beschloss nachzusehen, was ihm gestohlen worden war und spielte mit dem Zettel in der Hand herum. Da fiel ihm auf, dass der Zettel auch von der Rückseite beschrieben war.
Schmetterlingsstraße 3A
Hatte der Einbrecher oder wer auch immer seinen Terminkalender etwa nicht dabei gehabt?
Er ging ins Schlafzimmer und schaute nach seinem Hoody. Überrascht zo er ihn hervor. Er war noch da. Also war es Zufall, dass der Fremde genau denselben Hoody besaß? Wahrscheinlich. Er suchte nach Zusammenhängen, wo keine waren. Auch bei seinem Rundgang durchs Haus konnte er nichts finden, was gestohlen worden war. Was hatte der Typ hier gesucht? Ebenso wenig waren Fenster eingeworfen worden oder andererorts erkennbar, dass er sich irgendwie Zugang verschafft hatte. Wie war das möglich? Hatte er einen Schlüssel? Das war unwahrscheinlich, da laut Vermieter immer nur ein Schlüssel herausgegeben wurde. Hatte vielleicht ein Vormieter unbefugt eine Kopie anfertigen lassen? Und wenn ja, warum? Was hatte er gewollt? Gestohlen hatte er ja offenbar nichts. Dennoch hatte er ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken, jemand könnte vielleicht einen Zweitschlüssel besitzen und sich damit jederzeit Zutritt zum Haus verschaffen. Aber das waren alles nur Überlegungen. Viele Wenns und Aber. Keine jedoch gab ihm eine zufriedenstellende Antwort.
Am nächsten Tag kam sein bester Freund vorbei.
“Krass! Dass mir das nie passiert”, meinte er beim Reinkommen. “Als ich das gestern von dir gelesen hab, dachte ich mir, mir hamse immer nur das Fahrrad geklaut”
“Jetzt sag bloß nicht, dass du deshalb kein Fahrrad mehr fährst?”, stichelte Luca. Marc hatte in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen. Nach eigener Aussage wisse er nicht, woran das genau liege. Bei den beiden hatte es sich eingespielt, dass sie untereinander viel stichelten und auch bei diesem Thema hatte er keine Probleme damit. Er konnte genauso hart austeilen und fand bei Luca mindestens sogenauso viele Unzulänglichkeiten, die beide nicht so ernst nahmen.
“Und er hat wirklich nichts mitgenommen? Vielleicht hast du nur nicht gut genug geguckt oder weißt nur nicht, was du hast. So wenig, wie du deine X-Box anhast, würde ich fast sagen, du hast vergessen, dass du eine hast.”
“Nein, quatsch. Aber dafür habe ich diesen Zettel hier gefunden. Sehr merkwürdig.”
Er reichte ihn Marc. Der drehte ihn von der Vorder- auf die Rückseite und wieder zurück.
“Das ist alles?”, fragte er nach einem Moment.
“Das ist alles.”, bestätigte sein Kumpel.
“Seltsam.”
“Hast du die Adresse auf der Rückseite gesehen?”
“Klar, ich bin vielleicht dick, aber an den Augen hab ich nichts.”
“Wollen wir da einfach mal hingehen? Einen anderen Anhaltspunkt haben wir ja nicht.”
“Erst bricht jemand bei dir ein und dann willst du wem auch immer in die Arme rennen?”
“Was soll ich sonst machen?”, erwiderte Luca. “Vielleicht bekomme ich dort so eine Antwort. Das hat er doch auf der einen Seite des Zettels geschrieben.”
“Ja, irgendwann, das muss nicht morgen sein”, entgegnete ihn Marc. “Was, wenn der bewaffnet ist?”
“Dann hätte er mich gestern schon angegriffen.”
“Du hast ihn überrascht. Vielleicht hatte er nur gestern keine Waffe dabei.”
“Kann schon sein, aber jetzt wird mir das zu theoretisch. Was kann da schon sein. Vielleicht einfach ein Kegelclub oder Bingoabend bei Oma Erna? Das könnte doch alles sein. Damit sinken die Chancen, dass es was gefährliches ist”, schlussfolgerte Luca. “Also lass uns einfach hingehen. Wenn’s nichts ist, dann schulde ich dir den nächsten Kinobesuch.”
“Okay, spannend ist es ja schon.”
Luca lebte am Waldrand, aber das war nur ein Stück Baumbepflanzung, der füher vielleicht mal ein Park gewesen war und um den sich aber später keiner mehr gekümert hatte. Jetzt im Herbst sah das schon fast trostlos aus, aber Luca ging trotzdem gerne mit seinem Hund hier spazieren. Marc ließ sich zu so etwas eher weniger begeistern.
“Wir könnten ja eben zu Fuß in die Schmetterlingsstaße gehen. Ist gar nicht so weit.”, schlug Luca vor, um Marc zu necken.
“Ne du, ohne mich”, protestierte der und man merkte ihm an, dass ihm die Vorstellung daran Unbehagen bereitete.
Also stiegen sie in Lucas Wagen und fuhren ein kurzes Stück durch die Stadt. In dieser Gegend war er noch nicht gewesen. Hier kauften sich vor allem Senioren mit ganz passabler Rente ein schönes, aber schlichtes Heim. Den Rasen mähte eine Firma für die gesamte Wohnsiedlung und auch anfallende Reparaturen wurden von der Gemeinschaft getragen. Hauptsache, man war weiterhin für sich und hatte seine eigenen vier Wände.
Während der Fahrt äußerte Marc: “Vielleicht war’s ja auch ein heimlicher Bewunderer, der mal an deinen Klamotten riechen wollte.”
“Schon klar”, lachte Luca. “Weil ich auch so berühmt bin. Und von Bewunderern weiß ich auch nichts. Dann kann es auch ein Echsenmensch gewesen sein, der ein bisschen Inspiration für seine Tarnung brauchte.”
“Okay, 1 zu 0 für dich für die unglaubwürdigste Theorie. Außerirdische sollen es sein? Warum dann nicht Chewbacca oder Greedo”
“Jetzt komm mir aber nicht mit dem medizinischen Notfallhologramm. Da wäre mir ja ein Zeitreisender lieber.”
“Wenn Nerds sich streiten…”, dachte Luca und lachte in sich hinein.
“Aber am allerwahrscheinlichsten”, versuchte Marc noch einen draufzusetzten, “ist doch wohl ein Gestaltwandler.”
“Also ein Ashrak war es schon mal nicht”, amüsierte sich Luca.
“Jetzt mal Spaß beiseite”, fing Marc an, “Wahrscheinlich war es was verdammt simples. Vielleicht hat sich der Typ an dir vorbeigeschlichen.”
“Das hätte ich gemerkt.”
“oder er war da noch und du hast ihn nur nicht gesehen. Wenn man Angst hat, übersieht man ja mal was. Ist ja nicht schlimm.”
“Der Raum ist zehn Quadratmeter groß und nahezu leer. Da kann man sich nicht verstecken. Aber er war wirklich weg.”
Sie erreichten die Wohnsiedlung und parkten an der Straße vor einem hell-gelben Wohnhaus mit hervorstehender Garage.
Eine ältere Frau öffnete. Ihr Gesicht war von Falten übersäht, aber sie lächte und sah irgendwie aus, als sei sie da, worauf sie hingearbeitet hatte. Das graue Haar umwölbte voll ihren Kopf und sah ein bisschen wie Zuckerwatte aus.
“Kommen Sie doch rein. Ich habe Kuchen gebacken. Ich hoffe, Sie haben Zeit mitgebracht?” Sie ließ die Tür offen stehen und verschwand im Haus. Luca und Marc warfen sich einen verdutzten Blick zu und folgten ihr dann ins Haus.