Hallo liebes Forum,
ja ich weiß es gibt schon einige Threats zu dem Thema. Allerdings muss ich sagen, ich habe ganz bewusst einen neuen aufgemacht, weil mir die alten irgendwie auch nicht so recht passten.
Wir haben jetzt mitten in der Nacht, viertel vor fünf Uhr morgens, und ich kann immer noch nicht schlafen. Warum nicht? - Keine Ahnung. Ist auch nicht schlimm, das wird sich schon wieder die nächsten Tage regeln.
Ich habe mir aber heute Nacht ausgiebig Gedanken zu meinem Rauchverhalten gemacht und möchte sie hier nun einfach mal runterschreiben. Gerne auch Meinungen dazu hören, Erfahrungswerte von Euch.
Zu mir: Das erste Mal geraucht habe ich mit 16 Jahren. Das war damals nicht lange, war eher eine Mischung aus dem Gefühl der Gruppenzugehörogkeit und Neugier. Das ganze ging damals 3-4 Monate. Hatte dann aufgehört mit rauchen.
Mit 19 bin ich von Zuhause ausgezogen, nach Hamburg. Eine Entscheidung, die ich - am Rande erwähnt - jederzeit wieder machen würde. Hab hier ein Studium angefangen, irgendwann auch eine eigene Wohnung und mithilfe vom BAFöG und Nebenjob auch genügend Geld für mich gehabt. Mit 20 habe ich dann wieder angefangen zu rauchen. - Ein schwerwiegender Fehler im Nachhinein. Wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht mal genau sagen warum ich das gemacht hatte. Vielleicht um den ganzen Unistreß und damalige Fernbeziehung besser zu verarbeiten. Aber ganz genau weiß ich es nicht.
Nun bin ich 23,75 Jahre alt. rauche immernoch. Zirka eine Packung am Tag… Das ist ziemlich schlecht. Aber ich studiere noch und meinen Nebenjob habe ich auch noch. Nach wievor an einer Tankstelle, wo man viel mit Tabakwaren zu tun hat. Zwangsläufig.
Ich habe inzwischen mehrfach versucht aufzuhören mit dem Rauchen, ich weiß, dass es schädlich ist, merke auch schon ein paar Dinge körperlich bei mir selbst, weiß dass es teuer ist. Rein logisch gesprochen gibt es kein Grund es zu machen. Man zündet das Geld an. 6€ für 20 Zigaretten! - Das ist eine Menge Holz, was erstmal hergeschafft werden muss. Im Grunde genommen, könnte ich jeden Tag einen 5€-Schein nehmen und anzünden, und würde dabei immernoch günstiger sein. - Das jedoch würde ich nicht machen. Wo da der Unterschied ist, keine Ahnung. Da ich ein ziemlicher logischer Mensch bin, logische Zusammenhänge sich mir gut bis sehr gut erschließen, gibt es objektiv (!) betrachtet keinen Grund diesem “Hobby” nachzugehen. Völlig sinnbefreit und gleichzeitig auch makaber. Man zahlt Geld dafür, dass man sich selbst schädigen darf. Geht’s noch???
Aber trotzdem mache ich es. Grade eben erst wieder. Vor zwei Stunden bin ich zur Tankstellen gelaufen (ca. 750m) um Nachschub zu holen. - Und das obwohl ich mir normalerweise zweimal überlege ob ich vom gemütlichen Sofa aufstehe… - eine Leistung auf die ich (am Rande erwähnt) eher traurig als Stolz bin. Ich denke, dass das der “Süchtige”-Part in mir ist. Der hier auch ganz klar dominiert. Leider… Logisch/Objektiv betrachtet weiß ich, dass Rauchen so ziemlich bescheuert ist. Machen tu ich es trotzdem.
So bin ich nun heute Nacht also auf den Gedanken gekommen, dass ich vermutlich doch ein kleines Suchtproblem habe. Habe ein bisschen im Internet recherchiert, ein paar Suhcttests gemacht. 7-8 von 10 möglichen Punkten… Fast schon hochgradig süchtig. - Das nehme ich in meiner momentanen Lage gar nicht so war. Ganz im Gegenteil, ich kann auch ohne Probleme mal einen halben Tag nichtrauchen. - Aber auch nur dann, wenn ich mich vorher entsprechend drauf einrichten kann, gedanklich. Was mir auch schon aufgefallen ist, dass ich ein Problem habe, wenn ich mir gedanklich sage “Du machst die Sache noch fertig, dann gehst du rauchen” und in dem Moment etwas dazwischen kommt, sodass ich nciht rauchen gehen kann. In solchen Situationen werde ich nervös. Eindeutiges Suchtindiz. Meiner Meinung nach zumindest.
Allerdings wurde ich was das Thema betrifft auch ziemlich offen erzogen. Eltern haben geraucht (Vater immernoch), meine Oma hat geraucht, viele der Familienfreunde haben geraucht/rauchen. Warum auch nicht? - Es war nie ein Problem.
Selbst mein Freund hat sich damit inzwischen mehr oder weniger arrangiert. Ich nehme Rücksicht auf ihn, und er beschwert sich nciht mehr. Passt also. Warum soll ich dann also aufhören? - Klar die logischen Gründe, aber man denkt ja doch, das gesundheitlich nichts passieren wird. Trugschluss. - Das weiß ich auch. Tzrotzdem mache ich mir was vor. Sehr snnvoll (Ironie). Mal von dem Geld abgesehen. Ich habe nie berechnet und möchte auch nicht wissen wieviel ich in diesen Mist schon investiert habe. Ich weiß nur, dass es mich nervt. Und zwar zunehmend, und immer wenn ich darüber nahcdenke ein bisschen mehr. Manchmal auch direkt nach dem Rauchen, wenn ich den rauchigen Geschmakc im Mund habe.
Das Aufhören klappt aber noch nicht. Bloß was kann ich machen, als Suchtkranker? - Ein Begriff, bei dem ich an schlimme Junkies unter der Brücke denke. So einer bin ich? Schwer vorzustellen. Ich habe schließlich einen geregelten Tagesablauf und bringe sogar etwas Geld mit nach Hause.
Auch was das Geld betrifft mache ich mir was vor. Klar weiß ich, dass eine Packung 6€ kostet. Ich jeden Tag eine Packung verrauche. Sprich in der Woche 6 x 7 = 42€ ausgebe. - Aber eine Stange Zigaretten kaufen (10 Pakcungen) für 60€ würde ich trotzdem nie machen. Viel zu teuer… - es lebe der Selbstbetrug.
Wie ihr merkt, beschäftigt mich das Thema momentan ziemlich. Leider muss ich mir selber zugestehen, dass ich vielleicht doch süchtiger danach bin, als ich es möchte. Aber auch möchte ich davon loskommen. Vor allem weil es mir auch einfach zu teuer ist. Und ich es nicht weiter einsehe, Geld für meine Selbstschädigung zu bezahlen. - Sowas hirnverbranntes… - und ja, da ärgere ich mich auch über mich selbst.
Körperliche Erscheinungen vom rauchen trage ich inzwischen auch schon davon. So ist mir aufgefallen, dass mein Körper weniger Leistungsfähig beim Sport ist. Manchmal machen mir auch schon länger Treppen zu schaffen. Mit 23,75 Jahren! - Geht gar nicht.
Wenn ich einmal Erkältet bin, braucht es inzwischen auch erheblich länger (ich möchte sagen dass doppelte) bis ich wieder vollständig genesen bin. - Ich weiß auch woher das kommt.
Bloß was dagegen machen? - Klar aufhören. Aber stelle ich mir dann doch die Frage, wie wird das Leben ohne Zigarette? Wenn ich beispielsweise zur Bahn laufe, rauche ich eine. Wenn ich auf den Bus warte, oder bevor meine Schicht auf der Arbeit beginnt, da rauche ich. Was mache ich stattdessen? Was mache ich wenn ich mich mit meinem Freund streite? - Oder mal wieder ein nerviges Telefongespräch mit meiner Mutter hatte? - Normalerweise rauchen, doch dann?
Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die sich diesen ganzen Text durchgelesen haben. Mir schwirren momentan ziemlich viele Gedanken zu dem Thema durch den Kopf und ich wollte sie hier einfach mal nieder schreiben. Ich würde mich über Meinungen und/oder Gedanken und/oder Erfahrungen von Rauchen/Exrauchen freuen. EInfach drauf losschreiben. So habe ich das zumindest gemacht (haben jetzt 05.24Uhr).
Vielen Dank und einen schönen Morgen wünscht
Tatze
P.S.: An die Moderation:
Ich war mir nicht sicher in welches Überthema man das am besten einordnet. Wenn es nicht passt, seit so gut und verschiebt es. Dankeschön