Hallo Zusammen,
lang langen Überlegungen habe ich mich entschieden, meine story hier zu veröffentlichen.
Zuvor möchte ich jedoch ein paar Bemerkungen mit auf den Weg geben.
Die folgende story beschreibt einen wichtigen Teil, wenn nicht sogar den wichtigsten, meines Lebens.
Also keine Fiktion. Aus verständlichen Gründen habe ich alle Namen der handelnden Personen geändert, bis auf meinen.
Sollten sich Rechtschreibe-Grammatik-oder Satzstellungsfehler einschleichen, bitte ich um Nachsicht. ihr werdet schon sehen warum
Viel Spaß beim lesen.
Euer Hendrik
Prolog
Kälte…eisige Kälte!
Die kalte Hand, die sich ums Herz klammert und alle Gefühle erfrieren lässt.
Das Herz? Ein kalter, roter Klumpen Fleisch…mehr nicht. Empfindungen sind erstarrt!
…und nur noch…Kälte!
Kapitel 1
Die ersten Sonnenstrahlen des angehenden Morgen streiften mein Gesicht. Ich dachte bisher immer, das besondere Tage mit Vorankündigung auf einen niederschmettern.
Doch das Einzige niederschmetternde waren meine Gefühle, wenn ich an den, mir bevorstehenden, Tag dachte.
Mein erster Schultag in der neuen Schule!
Unsere Familie war vor kurzem erst in die Nähe von Köln gezogen. Wir, d.h. mein Dad Brian, meine Mom Judith und ich haben meine geliebten Highlands verlassen da mein Dad seine Firma nach Köln verlegt hat.
Oh ja, meinen Dad hat es nicht im geringsten interessiert ob ich damit einverstanden war. Friss oder stirb war seine Devise. Und da ich keine Lust hatte zu sterben, hab ich`s gefressen.
Die Highlands zu verlassen hat mir das Herz gebrochen. Die Menschen die ich liebe konnte ich nicht mehr um mich haben.
Mein sieben Jahre älterer Bruder George und meine fünf Jahre ältere Schwester Sarah sind in Schottland geblieben.
Doch am meisten vermisste ich meinen Freund, Alec. Sein Lachen nicht mehr zu hören, sein schelmisches Grinsen nicht mehr zu sehen, machten mich unendlich traurig.
Immerhin war er der Junge, den ich liebte.
Natürlich konnte ich mit keinem meiner Eltern darüber reden, da sie wohl sehr wenig Verständnis für meine Gefühle aufbringen würden.
Dad, ein erfolgreicher, streng katholischer Geschäftsmann und Mom eine wenig erfolgreiche Hausfrau, deren größter Lebensinhalt das shoppen war, hätten mich wahrscheinlich ins nächste Klinikum einliefern lassen, damit die Ärzte mich von meinem schwul-sein heilen.
So lag ich nun in meinem neuen Bett, in einem neuen Haus, in einer neuen Stadt, in einem neuen Land und wartete darauf, das mich die Erde verschlingen möge.
Doch nichts tat sich! Mist, musste ich doch wohl oder übel in den sauren Apfel beißen.
„Henboy, aufsteeeeheen!“ rief Mom wohl schon zum wiederholten mal.
„Frühstück ist fertig und dann musst Du Dich beeilen, damit ich Dich noch zur Schule fahren kann“
Warum müssen Mütter am frühen Morgen den Nervfaktor extrem hochfahren?
Schule! Autsch…da war ja noch was!
Ich machte mich in meinem eigenen Bad fertig und ging nach unten.
Das Frühstück war schnell beendet, da ich mich nicht wirklich an dieses continental breakfast gewöhnt habe.
Also ab ins Auto und schnurstracks zur neuen Schule. Ein Gymnasium sollte es sein, okay!
So stand ich dann, nach geraumer Zeit, in meiner neuen Klasse und hatte butterweiche Knie.
Der Direktor stellte mich meinen neuen Mitschülern vor.
„ Meine Damen und Herren, ich darf Ihnen Ihren neuen Mitschüler, Hendrik-John, vorstellen.
Er kommt aus England und wir wollen ihn hier willkommen heißen.“
Gott, wie ich dieses Gesabbere hasse und dann verwechselt er auch noch Schottland mit England!
24 Augenpaare starrten mich an, als wäre ein Außerirdischer direkt in ihrer Klasse gelandet.
Frau Kiesel, meine neue Klassenlehrerin begrüßte mich und wies mich an mich auf einen der freien Plätze zu setzen.
Mhhhh, wohin jetzt mit meinem Astralkörper?
Ich setzte mich dann neben einen Jungen, der mir zulächelte.
Irgendetwas faszinierte mich an diesem boy. Doch was war es?
„Hello, I`am Martin“ meinte dieser. „ How Do you do“?
„Mir geht es so einigermaßen und wie geht es Dir“? Antwortete ich ihm in einwandfreiem deutsch, jedoch mit leichtem Akzent.
Der Rest meiner neuen Mitschüler, die diesen kurzen Dialog mitbekommen hatten, kringelten sich vor Lachen.
Selbst Frau Kiesel musste schmunzeln.
Fragend, mit leicht gerötetem Gesicht schaute Martin mich an. „Ich bin zweisprachig aufgewachsen“ erklärte ich ihm und grinste.
Er sah mich mit seinen tiefblauen Augen und den langen Wimpern an und setzte das süßeste Lächeln auf, das ich je gesehen habe.
Mir wurde auf einmal warm, sehr warm um nicht zu sagen, heiß. Warum musste er mich auf diese Art und Weise anlächeln? Hatte ich nicht schon genug Probleme?
Schnell drehte ich meinen Kopf in Richtung Lehrerpult um dem Unterricht zu folgen.
Meine Gedanken kreisten wie ein Karussell in meinem Kopf. Was war das gerade? Hat er was gemerkt?
So in mich vertieft bemerkte ich nicht, das mich Martin von der Seite her anstuppste.
„Noch mal frage ich Dich nicht“! Häh?? Was? Erst jetzt kam ich richtig zu mir.
„Was wolltest Du mich fragen“ antwortete ich.
„Ob Du schon was von unserer Gegend hier gesehen hast? Und wenn nicht könnte ich sie Dir ja zeigen“.
„Super“ sagte ich ihm leicht irritiert.
Nach Schulschluss gingen wir gemeinsam vor die Kaserne, wie alle Schüler das Gym nannten.
Nachdem wir uns auf den Weg machten unterhielten wir uns über alles mögliche und stellten fest, das wir nicht nur im selben Stadtteil wohnten, sondern nur ein paar Straßen auseinander.
Welch glückliche Fügung des Schicksals.
So gingen wir gemeinsam in Richtung nach Hause.
„Hast Du noch Lust mit zu mir zu kommen“? fragte mich Martin. Lust hatte ich schon, jedoch wollte ich nach meinem ersten Tag, meinen Kopf frei bekommen.
„Sorry Martin, aber ich würde mich gerne erst einmal ausruhen.“ Ich sah seinen enttäuschten Blick
Dieser Blick!!! Wie kann man einem solchen Blick widerstehen? „Okay, überredet, Dann lass uns mal zu Dir gehen.“
Eigentlich war ich schon gespannt, mehr über Martin zu erfahren. Wir kamen bei ihm zu Hause an und gingen die Treppe hinauf in Richtung seines Zimmers. Seine Eltern schienen nicht da zu sein,
Er öffnete die Tür und ich trat hinter ihm ein.
Ein schöner, heller Raum mit einem ausladenden Bett und…ich erstarrte!
Was ich sah verwirrte mich zu tiefst…